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Die Künstlerin

Die spannende Gratwanderung zwischen gegenständlich expressiver und abstrakter Malerei ist ein Parameter für die Werke der Künstlerin Susanne Purviance

Susanne Purviance

Susanne Purviance wurde 1954 in Linz geboren und absolvierte von 1974 - 1979 ihr Studium an der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz. 1979 erhielt sie den Kunstwürdigungspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung.

Studienreisen führten die Künstlerin nach Italien, Spanien, Frankreich und Griechenland.

Werke von Susanne Purviance befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen, u.a. in der Sammlung Leopold in Wien, in den Kunstsammlungen der Raiffeisen Landesbank in Linz, Regensburg und Wien, in der LinzAG u.v.m.

Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland.

www.purviance.at

Peter Leisch (Linz Kultur) über Susanne Purviance:

„Vom Standpunkt der Kunstgeschichte betrachtet wäre Susanne Purviance am ehesten der „klassischen Moderne“ österreichischer Prägung zuzuordnen: Jener Tradition also, die von Künstlerpersönlichkeiten wie etwa Oskar Kokoschka oder Herbert Boeckl geprägt worden ist. Künstlerpersönlichkeiten, bei denen das Changieren zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, die kreative Auseinandersetzung zwischen realistischer Darstellung und deren essenzhafter Verdichtung in Farbe und Linienführung im Zentrum steht.

Man hat Susanne Purviance auch die Fauvistin unter den oberösterreichischen Malerinnen genannt, was uns auf eine interessante Spur bringt: So fand sich um die Jahrhundertwende mit Henri Matisse, Georges Braque und einigen anderen Künstlern eine kleine Gruppe zusammen, die die damals gängigen malerischen Ästhetiken von Impressionismus und Naturalismus konsequent zuspitzten und radikalisierten. Ihnen allen war gemein, dass Ihnen die kraftvolle Inszenierung von Farbigkeit, die Klarheit und Transparenz der Bildkomposition und die Vereinfachung des Gegenständlichen ein besonderes Anliegen war. Fauvismus hieß: Reinheit und Intensität der Farben, der Fächen und der Linien. Es bedeutete aber auch die Abkehr vom vordergründig Genauen, ebenso wie von der Vordergründigkeit impressionistisch schimmernder Lichtspiele, die auf der Leinwand die Farben im Auge des Betrachters so milde wie diffus pastellig verfließen lassen. Fauvismus hieß: mit dem Pinsel eine so impulsive wie kraftvoll akzentuierende Handschrift zu entwickeln, die das Bild nach dem eigenen Willen baut und – die Farben ein opulentes Fest feiern lässt.

All diese  Charakteristika treffen auch auf Susanne Purviances Arbeiten zu: Ihnen allen liegt eine klare, räumliche Komposition zu Grunde, die vom souveränen Umgang mit Perspektiven und Proportionen gekennzeichnet ist. Dabei setzt ihr Pinselstrich die Akzente weniger im Detail: Pastöse Schichtungen, kürzelhaft hingetupfte Farbflecken, rasant applizierte Schattierungen entfalten ihre Wirkung erst in der Totale – als Elemente eines sinnlich verdichteten Ganzen. Ihr Blick haftet nicht vordergründig an einzelnen Sujets, sondern versucht stets einen stimmigen Bogen zu spannen, der abstrakt informelle mit gegenständlichen Elementen verschränkt.  

Umgekehrt ist aber auch aus jedem noch so vermeintlich flüchtig wie zufällig aufgebrachten Strich die Materialität und Authentizität des Dargestellten zu spüren. Purviances Bilder atmen, haben Körperlichkeit und Wärme, vibrierende Vitalität und jene Bodenhaftung, die notwendig ist, um den unverwechselbaren Genius Loci jener Situationen, Begegnungen und Orte, die sie ins Bild setzt, nahezu greifbar wiederzugeben.“